
Mitwirkende:
Lesung: Beate Groth-Thiem
Gesang, Piano,Drums: Anita Jüntgen
Lesung und Gesang: Martin Neuhoff
Geistlicher Impuls: Pfarrer Daniel Schwarzmann
Orgel: Frank Staschinski
Lieder:
EG 391 Jesu, geh voran
LHE 176 Herr, ich komme zu dir
ekiwa fragt seit 2010 Protestanten, warum sie evangelisch sind.
Hier zu: Evangelisch weil...
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Pfr. Daniel Schwarzmann
„Ich bin wieder hier in meinem Revier, war nie wirklich weg, hab mich nur versteckt“
Kennen Sie diese Liedzeilen von Marius Müller-Westernhagen?
Es spricht von meiner Vorfreude wenn ich an meine Heimat, das Ruhrgebiet und die Menschen und Orte in Wattenscheid denke.
Vor allem die Offenheit und Direktheit der Menschen ist für mich jedes Mal aufs Neue beeindruckend.
Der Song von Westernhagen passt zu mir. Nach einem längeren, fast zweijährigen Aufenthalt in Netphen im Kirchenkreis Siegen, kehre ich am 1.3.2021 wieder ins Ruhrgebiet in eine unierte Kirchengemeinde zurück. Als Pfarrer im Probedienst werde ich in der Evangelischen Kirchengemeinde Wattenscheid (Kirchenkreis Gelsenkirchen-Wattenscheid ) tätig sein.
So freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit dem Presbyterium, das bereits viele wichtige Schritte in Richtung Gemeindeentwicklung gegangen ist und aus ganz unterschiedlichen, engagierten Menschen besteht. Gemeinsam mit einem sympathischen und kompetenten Pfarrteam freue ich mich, Kirche aktiv zu gestalten, mit unterschiedlichen sozialen Akteuren zusammen zu arbeiten und die Stadtgesellschaft zu prägen.
Es geht mir in meiner Arbeit darum, den uns Menschen zugewandten Gott aufleben zu lassen, der uns vor aller Leistung, unabhängig von Herkunft, Religion, Sexualität und Einkommen, liebt.
„Gott in allen Dingen zu finden“ und nah bei den Menschen zu sein sind die Grundpfeiler meiner Arbeit als Mensch, Christ und Pfarrer.
Gerade die unterschiedlichen Nationalitäten und Mentalitäten sehe ich als eine große Bereicherung an, die unser Leben froh und bunt macht.
Als Wohnungslosenseelsorger arbeitete ich in einem Dortmunder Brennpunktbezirk, im Dortmunder Süden und im Siegerland eher in einem dörflichen, ländlichen Bereich.
Das Ruhrgebiet mit seinen Zechen, der Industriekultur ist mir seit meiner Kindheit bestens bekannt.
Momentan lese ich das Buch aus der WAZ Reihe „Streuselkuchen in Ickern“, um mich wieder etwas mehr auf das Ruhrgebiet einzustellen.
Ich mag die Direktheit der Menschen und die „Malochermentalität“.
In Datteln, am Rande des Münsterlandes geboren, wuchs ich in einer Zechensiedlung in Castrop-Rauxel-Ickern gemeinsam mit meiner Schwester auf. Meine Familie wohnt noch immer in Castrop-Rauxel.
Interessant für Sie ist es sicherlich zu wissen, dass ich sowohl katholische, als auch evangelische Theologie studiert habe. Katholische Theologie in Münster, Rom und Paderborn und evangelische Theologie an der Ruhruniversität in Bochum.
Ich gehe gerne auf Menschen zu und suche das was uns vereint, nicht das was uns untereinander trennt. So möchte ich auch eine Schnittstelle in der Zusammenarbeit mit allen anderen Glaubensrichtungen sein.
Dazu bin ich ein großer Fußballfan und gehe gerne joggen und wandern. Die vielen Parks und Grünflächen mit ihren Schrebergärten und Waldflächen in Wattenscheid laden sympathisch dazu ein.
In der Festschrift „400 Jahre Evangelische Kirche in Wattenscheid“ schreibt mein Pfarrkollege Dr. Uwe Gerstenkorn in dem Artikel „Hoffnungsvoll. Ein Ausblick“ von Kundschaftern, die das Volk Israel auf seiner Wüstenwanderung aussandte, um das viel gelobte, aber unbekannte Land Kannaan zu erkunden.
Sympathisch und auf mich zutreffend ist die Vorstellung, dass diese Kundschafterinnen und Kundschafter zunächst in die Kirchen und Gemeindehäuser, auf die Friedhöfe, Diakoniestationen und zum Mittagstisch für Bedürftige gehen würden, um bei Gottesdiensten und Veranstaltungen dabei zu sein.
So wird auch mein Ansatz gemäß dem Leitbild der EKIWA „glauben gemeinsam gestalten“ sein, nicht zu warten, bis die Leute ins Pfarrhaus kommen, sondern hinzugehen an die Orte des Lebens mitten in Wattenscheid. Zu hören, was die Menschen gerade bewegt, was ihre Hoffnungen, Nöte, Sorgen und Wünsche für ein glückliches, gelingendes Leben sind.
Als ich mich dem Pfarrteam vorstellte, ist so ein Ort z.B. der Wattenscheider Marktplatz gewesen, an dem sich alt und jung, arm und reich trafen.
Da möchte ich sein, nahe bei und mit den Menschen. Mit Ihnen neue Wege gehen. Nach dem Motto: „Mittendrin, statt nur dabei“. Neues auszuprobieren, experimentieren und vielleicht den ein- oder anderen altbekannten Weg ein Stück weit verlassen.
So freue ich mich schon auf die erste gemeinsame Radtour in der Wattenscheider Frühlingssonne. Zeigen Sie mir gerne weitere Orte in „Ihrem“ Wattenscheid, an die die Kundschafterinnen und Kundschafter als erstes reisen würden, um eine Ahnung davon zu bekommen, was Heimat, Halt und Lebendigkeit mitten im Ruhrgebiet bedeutet.
„Ich bin wieder hier, in meinem Revier“ …so singt es Marius Müller - Westernhagen.
So freue ich mich auf Begegnungen im Wattenscheider Frühling bei einem Spaziergang im Südpark, einem Kaffee auf dem Marktplatz vor dem Gertrudis Center, im Schokoladenwerk und noch so Vielem mehr!
Ich bin fest davon überzeugt, dass der Glaube auch heute noch Halt geben kann und das Leben zutiefst lebens- und liebenswert macht.
Gottes Segen, ganz viel Kraft und Gesundheit in einer schwierigen Zeit Ihnen Allen!
Ich freue mich auf viele interessante Begegnungen und neue Impulse!
Pfarrer im Probedienst Daniel Schwarzmann